Der Schlaf begleitet den Menschen vom ersten bis zum letzten Tag seines Lebens. Wer gut schläft, nimmt den Schlaf kaum war, so selbstverständlich scheint er. Erst wenn wir schlecht schlafen, spüren wir, dass er so lebenswichtig wie das Essen und Trinken ist. Im Schlaf erholen wir uns, sammeln neue Kräfte, körperlich und seelisch. Anhaltender Schlafmangel lässt unsere Energien und Leistungsfähigkeit sinken. Vieles kann dazu beitragen, vieles kann auch unseren Schlaf verbessern. Und eins vorweg: Zum guten Schlaf gehört ein gutes Bett – am besten mit System. Es lässt uns nachts merklich besser schlafen uns steigert unser Wohlbefinden am Tage.

Gut schlafen, morgens hell wach und gut ausgeruht zu sein, so lässt sich Schlafqualität beschreiben. Doch wie entsteht sie?

Viele Faktoren tragen zum guten oder schlechten Schlaf bei: Gesundheit oder Krankheit, körperliche und seelische Konstitution, persönliche Lebensweisen und Verhalten, Entspannung oder Belastung in Beruf und Privatleben, Umwelteinflüsse innen und außen, Schlafraum und Bett. Wie dieses Netzwerk verknüpft ist, spüren wir im Schlaf als Spiegel unseres täglichen Lebens. Schlechten Schlaf müssen wir aber nicht hinnehmen. Wo es viele Ursachen gibt, öffnen sich Wege zur Veränderung.

Ein Beispiel: Wachen wir oft wie zerschlagen auf und schmerzt der Rücken, ist es Zeit für einen Blick ins Innere ihres Bettes. Wie alt ist es? Sind vielleicht die Federung und die Matratze verschlissen? Passen sie sich ihren persönlichen Bedürfnissen an? Nicht nur der schlaf sondern auch das Bett ist uns so vertraut, dass wir uns meist nur wenig Gedanken darüber machen. Doch das eine Drittel, das wir im Schlaf verbringen, liegen wir im Bett! Der beste Grund, an diesem so wichtigen und schönem Ort für Qualität und Wohlbefinden zu sorgen.

Jeder Mensch schläft auf ähnliche Weise. Vier bis fünf Schlafphasen durchlaufen wir im Laufe einer normalen Nacht, je nach Schlafzeit. Eine Schlafphase dauert im Schnitt 90 Minuten und führt von einem leichten Schlafstadium über mittlere Schlaftiefen zum festen Tiefschlaf und wieder hinauf. Oben auf der Spitze findet ein Wechsel statt, rasche Augenbewegungen kündigen den aktiven REM-Schlaf (rapid eye movements)an, in dem intensiv geträumt wird.

Dann folgen wie bei einer Berg- und Talfahrt, hinunter und wieder hinauf, die nächsten Schlafphasen, auf leicht veränderte Weise. In der ersten Nachthälfte verbringen wir mehr Zeit im Tiefschlaf , in der zweiten mehr in leichteren Schlafstadien und im Traumschlaf. Neben diesem recht konstanten Schlafrhythmus hat jeder Mensch sein persönliches Schlafprofil, die einzelnen Schlafphasen können kürzer oder länger dauern. Sie können im Ablauf gestört oder harmonisch verlaufen.

Mit dem Schlaf in der Nacht haben wir Menschen uns unserer Umgebung besser angepasst. Das nächtliche Ruhen spart Energie und schützt uns vor Dunkelheit, Kälte und unübersichtlichen Gefahren. Früher sah man den Schlaf als passiven Zustand an, ja sogar der kleine Bruder des Todes wurde er genannt.

Dank moderner Schlafforschung wissen wir heute, dass der Schlaf ein zweiter, aktiver Lebenszustand neben dem Wachen ist. Vor allem die tieferen Schlafphasen dienen unserer körperlichen Erholung. Der menschliche Organismus durchläuft ein Nachtprogramm: Bewegung, Muskelaktivität, Körpertemperatur, Atmung, Blutdruck und die Herztätigkeit werden geringer. Dabei laufen viele restaurative Prozesse ab. So nehmen z.B. die Bandscheiben in der Wirbelsäule nachts durch die Entlastung Flüssigkeit mit darin enthaltenen Nährstoffen auf und regenerieren sich von den Belastungen des Tages.

Jeder Mensch träumt jede Nacht mehrere Male, besonders intensiv in den Traumphasen. Wir träumen, selbst wenn wir uns nicht daran erinnern.

Noch streiten Schlafforscher über die genauen Funktionen der Träume. Bekannt ist, dass sie mit einer regen Hirnfunktion verbunden sind und vermutlich unserer geistigen und seelischen Erholung dienen. Im Traum verarbeiten wir Erlebnisse und Eindrücke des Tages oder vergessen sie einfach wieder. Träume können dazu dienen, Gelerntes besser zu verankern, Verhalten zu prägen oder Unnützes zu löschen.

Und manchmal erinnern sie an ungelöste Konflikte. Diese Aufräumen, Sortieren und Organisieren unserer Erlebnis-, Lern- und Gefühlseindrücke ist offenbar lebensnotwendig. Die Traumarbeit schafft freie Räume, für neues Wahrnehmen und Erleben. Wir tun gut daran, unseren Träumen mit einem guten Schlaf freien Raum zu schaffen.

Gut geschlafen hat, wer sich morgens ausgeruht und wach fühlt. Nach wie viel Stunden das erreicht ist, kann individuell verschieden sein. Die oft genannten acht Stunden Schlaf sind ein Richtwert, keine Norm. Es gibt typische Kurz- und Langschläfer. Mancher ist regelmäßig nach fünf bis sechs Stunden ausgeschlafen, die meisten Menschen brauchen zwischen sieben und acht Stunden Schlaf, um erholt zu sein. Und die typischen Langschläfer müssen rund neun Stunden schlafen, um sich voll leistungsfähig zu fühlen.

Im Lauf des Lebens lernt jeder sein persönliches Schlafmaß kennen. Wir fühlen uns am besten, wenn wir es weitgehend einhalten. Ein Tipp dazu: Unsere innere Einstellung zum Schlaf ist wichtig. Müssen Sie einmal mit kurzem Schlaf auskommen, kein Problem. Hin und wieder etwas weniger Schlaf verkraften wir gut – als Ausnahme, die nur nicht zur Regel werden sollte.

Für manchen ist frühes Aufstehen eine Lust, für andere eine Last.

Schlafforscher sprechen von Lerchen und Eulen und meinen damit die Frühaufsteher und Langschläfer. Die einen schlafen weder gesünder, noch sind sie aktiver als die anderen, sie haben einfach nur unterschiedliche Tages- und Nachtrhythmen. Lerchen sind frühmorgens hellwach, ermüden am Nachmittag und gehen abends bald zu Bett. Eulen verschieben das Aufstehen lieber spät auf den Vormittag, haben ihre aktivsten Phasen am Nachmittag bis zum Abend und gehen spät schlafen. Gleich ob Lerche, Eule oder dazwischen wie die meisten Menschen, gehen Sie den Tag in Ruhe an. Die schönste Zeit im Bett ist für so manchen die vor dem Aufstehen. Genießen Sie das Wachwerden und geben Sie Ihrer Muskulatur ein wenig Zeit, aktiv zu werden. Rekeln, strecken und dehnen Sie Ihre Glieder wie eine Katze.

Stützen Sie sich beim Aufstehen mit Armen und Beinen ab und halten die Wirbelsäule gerade. Ein paar Minuten Frühsport am offenen Fenster? Körper und Geist werden es Ihnen danken. Selbst wenn Sie ein anstrengender Tag erwartet, gehört diese Zeit nur Ihnen. Starten Sie ruhig und gelassen in den Morgen, und Sie werden die schwierigen Aufgaben des Lebens leichter bewältigen.

Lange galt der Schlaf vor Mitternacht als der Beste. Wer spät zu Bett geht, muss kein schlechtes Gewissen haben. In der ersten Schlafhälfte verbringen wir mehr Zeit im Tiefschlaf, der für unsere Erholung so wichtig ist. Wer gegen Mitternacht einschläft, erlebt ihn, gesunden Schlaf vorausgesetzt, nur später als die Lerchen, die früher das Licht löschen.

Wer kennt sie nicht, die Glücklichen, die sich ins Bett legen und eingeschlafen sind. Andere drehen und wenden sich hin und her, bevor Morpheus, der Schlafgott, sie empfängt. Bis zu einer halben Stunde kann das Einschlafen dauern. Klappt es einmal nicht, warten Sie nicht darauf uns beginnen zu grübeln. Stehen Sie lieber auf, tun etwas Beruhigendes und legen sich wieder ins Bett, wenn Sie müde sind.

Wer häufig schwer einschlafen kann, sollte versuchen, die Ursachen dafür zu finden. Stress, Sorgen, ein unbequemes Bett, Lärm und Licht können stören. Mehr Entspannung am Abend oder ein Kräutertee können Sie beruhigen. Ein gutes Bett trägt erheblich zum schnellen Einschlafen bei und lässt Sie bequemer schlafen. Hilft das nicht, sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen. Er kann der Ursache auf die Spur kommen.

Schlafen wir, nehmen wir Körper und Sinne bis zum Aufwachen nicht bewusst war. Schön ist es, die Nacht über durchzuschlafen. Kurze Wachperioden, weil vielleicht die Blase drängt, sind normal. Zu oft und zu lange sollte der Schlaf nicht gestört sein, sonst ist er zu leicht. Der erholsame Tiefschlaf wird nicht oder zu wenig erreicht, die gesamte Schlafzeit ist zu gering. Wer gut schläft, schlägt meist zur gewohnten Zeit die Augen auf.

Manche aber wachen lange vor der gewünschten Wach-Zeit auf. Vorübergehend, z.B. bei Stress, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Wer jedoch regelmäßig nachts nicht durchschlafen kann oder lange vor dem Aufstehen wach ist, sollte seinen Arzt um Rat fragen.